25. Februar 2019

»Ich wünsche dir den Tod…«



So oder so ähnlich trudeln die Nachrichten ein. Wüste Beschimpfungen, Morddrohungen oder Vergewaltigungsphantasien. Ob per E-Mail, Facebook, Instagram, Twitter oder sogar per SMS und Anruf auf das private Handy. Immer wieder trifft es junge Frauen. Immer wieder sind es vor allem junge Frauen mit klugen, linken Ideen. Frauen, die sich einsetzen für sichere Fluchtwege, für bessere Maßnahmen im Klimaschutz oder für die Selbstbestimmung der Frau.
Ihnen schlägt Hass und Hetze entgegen und das in der brutalsten Art und Weise und im Sekundentakt. Die Verfasser, oft nicht anonym, oft Männer, oft aus dem rechtskonservativen Lager. Sie schreiben Nachrichten, veröffentlichen zusammengebastelte Bilder oder Videos und organisieren ganze Shitstorms. 

»Einschüchterung? Fehlanzeige!«

Die betroffenen Frauen melden die Inhalte auf diversen Social-Media-Plattformen, machen von den schlimmsten Nachrichten Aufzeichnungen und zeigen diese an. Das alles kostet nicht nur Zeit, sondern auch viele Nerven. 
Das Ziel der Männer: Junge Frauen zum Schweigen bringen. Ihre Angriffe sind strukturell tief verankert in unserer Gesellschaft, genauer gesagt im Patriarchat. Bis heute sind Macht und Politik männlich geprägt. Für Frauen mit klugen Ideen ist dort kein Platz, denn die Unterdrückung anderer, ist die Sicherung der eigenen Privilegien. Für die Frauen ist es somit doppelt anstrengend: Sie kämpfen für ihre Inhalte und gleichzeitig auch noch gegen die patriarchalen Strukturen. 
Die Täter verstehen jedoch nicht, dass ihre Strategie nicht aufgehen wird – nicht heute, nicht morgen oder überhaupt nie! 
Es ist der Antrieb für jene Frauen, sich noch vehementer für unsere Lebensgrundlagen einzusetzen, noch lauter gegen den Rechtsruck in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen und auch weiterhin für die Rechte der Frauen in unserer Gesellschaft zu kämpfen. 

»Solidarität – und zwar bedingungslos!«

All das sollten sie jedoch nicht alleine durchstehen, denn wir schätzen und teilen ihre Ideen – ob vom sofortigen Kohleausstieg oder der Abschaffung von §219a. 
Liebe Luisa, liebe Marlene, liebe Ricarda, liebe Jamila, liebe Eva, liebe Katha und alle anderen starken Frauen, denen es genauso geht oder ergangen ist: 
Ihr seid nicht alleine. Wir sind da, wir sind laut und wir lassen uns nicht mundtot machen!
In diesen Zeiten heißt es Solidarität und zwar bedingungslos!
Dieser Text wurde verfasst von Saskia.


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